Bericht 2013-2015: Rückblick und Ausblick

    Der Vorstand des Forums Offene Religionspolitik hat im Rahmen der Mitgliederversammlung am 30. August 2015 in Berlin Rechenschaft über seine Amtszeit seit 2013 abgelegt. Die hier aufgeführten Aktivitäten sind die Bilanz des Forums Offene Religionspolitik, das sich allein aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Die Mitglieder des Vorstands sind ehrenamtlich tätig. Für einzelne Veranstaltungen ist das FOR Kooperationen mit Stiftungen eingegangen.

    Veranstaltungen 2013-2015

    Eine wesentliche Neuerung gegenüber den ersten beiden Jahren des FOR sind die gemeinsam mit externen Partnern ausgerichteten Veranstaltungen. 2013 und 2014 hat sich FOR mit eigenen Veranstaltungen in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit an der Langen Nacht der Religionen in Berlin beteiligt, bei der zahlreiche Besucher und Journalisten zu Gast waren. 2013 haben wir das Thema „Offene Religionspolitik in der Praxis“ mit Vertretern des Koordinierungsrats säkularer Organisationen, der Alevitischen Gemeinde und der Alt-Katholiken diskutiert.

    Podiumsdiskussion "Offene Religionspolitik in der Praxis" im Rahmen der Langen Nacht der Religionen 2013 in Berlin, v.l.n.r. Sven Speer (Forum Offene Religionspolitik), Melek Yildiz (Vorstand Alevitische Gemeinde in Deutschland e.V.), Alexander Fritsch (Vorsitzender Journalistenverband Berlin-Brandenburg JVBB, Moderation), Helmut Fink (Vorsitzender Koordinierungsrat säkularer Organisationen), Ulf-Martin Schmidt (Pfarrer und Vorsitzender des Kirchenvorstands der Alt-Katholiken in Berlin)
    Podiumsdiskussion „Offene Religionspolitik in der Praxis“ im Rahmen der Langen Nacht der Religionen 2013 in Berlin, v.l.n.r. Sven Speer (Forum Offene Religionspolitik), Melek Yildiz (Vorstand Alevitische Gemeinde in Deutschland e.V.), Alexander Fritsch (Vorsitzender Journalistenverband Berlin-Brandenburg JVBB, Moderation), Helmut Fink (Vorsitzender Koordinierungsrat säkularer Organisationen), Ulf-Martin Schmidt (Pfarrer und Vorsitzender des Kirchenvorstands der Alt-Katholiken in Berlin)

    2014 war Rainer Eppelmann, der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, neben anderen unser Gast, um über „Die Rolle der Kirche in der DDR und in der friedlichen Revolution“ zu sprechen. In diesem Jahr hat FOR keine eigene Veranstaltung im Rahmen der Langen Nacht ausgerichtet, sondern eine Tour zu den Angeboten der Religionsgemeinschaften in Berlin durchgeführt die auf großen Zuspruch gestoßen ist.

    Rainer Eppelmann, Pfarrer in der DDR und Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, berichtete von den Blues-Messen.
    Rainer Eppelmann, Pfarrer in der DDR und Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, berichtete von den Blues-Messen.

    Als weitere Veranstaltung haben wir gemeinsam mit der Naumann-Stiftung das Seminar „Religionspolitik in Deutschland – neue Vielfalt, neue Herausforderungen“ ausgerichtet, bei der wir zahlreiche Experten zu Religion und Religionspolitik als Referenten gewinnen konnten.

    Podiumsdiskussionen und Vorträge 2013-2015

    Wie bereits in den ersten beiden Jahren des FOR haben in den zurückliegenden zwei Jahren zahlreiche Institutionen Referenten von FOR für Veranstaltungen angefragt. So war FOR unter anderem mit Referentn vertreten bei der Jalsa Salana der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Karlsruhe auf Einladung der Ahmadiyya Muslim Vereinigung der Politikwissenschaftler und Juristen gesprochen („Der Islam im freiheitlichen, säkularen Verfassungsstaat“), am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück („Integration oder Anerkennung? Deutsche Religionspolitik am Scheideweg“), beim Freiheitskongress des Magazins NovoArgumente („Spaltpilz Toleranz: Wie liberal dürfen wir sein?“) und beim Juraforum an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster („Gott und die Welt – Was passiert, wenn Religion auf Recht trifft?“).

    Sven Speer at the Arab-European Dialogue Forum, Cairo
    Sven Speer beim Arab-European Dialogue Forum in Kairo

    Ein internationales Publikum fanden die Auftritte bei der Konferenz „The Role of Religion in Society and Politics in Europe and the Arab World“ in Kairo und die Podiumsdiskussion „Democracy and the Religious Challenge“ in Beirut. Auch in Deutschland sprachen FOR-Referenten vor internationalen Gästen, bspw. beim Besucherprogramm des Auswärtigen Amts zum Thema „United in Diversity – Religion and Tolerance in Germany“.

    Veröffentlichungen 2013-2015

    Zeitungen, Radio- und Fernsehsendungen sowie Onlinemagazine haben insgesamt 33mal über das Forum Offene Religionspolitik berichtet. Darunter fallen Berichte im Deutschlandfunk, bei Cicero online, katholisch.de, evangelisch.de, islam.de und diesseits.de. Beiträge über FOR wurden nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Türkisch, Französisch und Norwegisch veröffentlicht.

    Für zwei Sammelbände hat der der Vorsitzende Sven Speer Aufsätze verfasst: „The Role of Religion in Society and Politics in Europe, or: Three Myths of Secularity in Europe“ erschien auf Englisch und Arabisch in Ronald Meinardus (Hg.): Bridging the Gap – An Arab-European Dialogue on the Basics of Liberalism, Cairo 2014. „Offene Religionspolitik und Meinungsfreiheit“ erschien in: Gerárd Albert Bökenkamp (Hg.): Meinungsfreiheit und Religion, Berlin 2013.

    Ausblick auf die Jahre 2015 bis 2017

    Die Mitgliederversammlung hat am 30. August 2015 in Berlin routinemäßig den Vorstand neu gewählt. Dabei sind die bisherigen Vorstandsmitglieder Sven Speer (Vorsitz), Yvonne Försterling (stv. Vorsitzende) und Benjamin Stoffers (Schatzmeister) jeweils einstimmig im Amt bestätigt worden. Marcel Schiller und Sonja Völker (beide stv. Vorsitzende bis 2015) sind aus beruflichen Gründen nicht erneut zur Wahl angetreten.

    Die in den vergangenen vier Jahren gewachsene Ausrichtung des Forums Offene Religionspolitik soll für die nächsten beiden Jahre fortgeführt werden, wie einmütig auf der Mitgliederversammlung festgestellt worden ist. Die Beiträge auf der Internetseite, die Vorträge und die Interviews haben sich bewährt. Die Organisation einer Route bei der Langen Nacht der Religionen in Berlin 2016 wird ebenso geplant wie eine Kooperationsveranstaltung zu Offener Religionspolitik. Weitere Schwerpunkte der Arbeit werden eine (noch) stärkere Internationalisierung des FOR sein und die Erstellung von Publikationen mit wissenschaftlichem Anspruch. Für alle Bereiche sollen mehr Mitglieder geworben werden – über alle religiös-weltanschaulichen und parteipolitischen Unterschiede hinweg.

    Das Forum Offene Religionspolitik e.V. (FOR) erforscht als Think Tank die politische Regulierung von Religion und berät Regierungen, Parlamente, Religionsgemeinschaften und Journalisten. Referenten des Vereins sprachen u.a. in Berlin, Washington, D.C., Salt Lake City, Jerusalem, Beirut und Kairo. Der 2011 gegründete Verein ist überparteilich und überkonfessionell und finanziert sich primär über Mitgliedsbeiträge und Spenden.