Der Pan-Arabismus – eine gescheiterte staatenübergreifende Idee?

    Auszug: „Seit das Ende des Panarabismus verkündet worden ist, sind über dreißig Jahre vergangen. Die gängige These ist, dass die panarabische Idee seit der Niederlage der arabischen Staaten im Sechstagekrieg gegen Israel 1967 beständig Anhänger und schließlich ihre Bedeutung verloren habe. […] Als arabischer Nationalismus strebt der Panarabismus nach der politischen und wirtschaftlichen Einheit aller Araber. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die von den Kolonialmächten Großbritannien und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg gezogenen Grenzen überwunden werden. Dabei verzichtet der Panarabismus auf die Betonung des Gedankens einer gemeinsamen Abstammung. In der Tat lässt sich diese für die Araber nicht nachweisen. Stattdessen sind Sprache, Geographie, Geschichte, Kultur und Nationalbewusstsein die verbindenden Elemente der imaginierten arabischen Nation.“

    Speer, Sven W. 2010. Der Pan-Arabismus – eine gescheiterte staatenübergreifende Idee? In: Rüdiger Robert (Hrsg.), Kollektive Identitäten im Nahen und Mittleren Osten. Studien zum Verhältnis von Staat und Religion. Münster: Waxmann, 75-93.

    Google Books: https://books.google.de/books?id=S0qbpRGrh6YC&hl=de

    Dr. Sven Speer
    Dr. Sven Speer ist Vorsitzender des Forums Offene Religionspolitik (FOR) seit dessen Gründung 2011. Als Mitarbeiter und im Rahmen von Vorträgen und Gutachten berät er Regierungsorganisationen, Abgeordnete, Religionsgemeinschaften und Verbände zum Verhältnis von Staat und Religion – u.a. in Berlin, Jerusalem, Beirut, Kairo, Washington D.C., Houston und Salt Lake City. Er ist darüber hinaus Co-Founder von inteero, einer Plattform für Online-Einrichtungsberatung. Speer hat Politikwissenschaft und Geschichte studiert und am Exzellenzcluster ‚Religion und Politik‘, am German Marshall Fund of the United States und am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien zur politischen Regulierung von Religion geforscht.