Auszug: „Seit das Ende des Panarabismus verkündet worden ist, sind über dreißig Jahre vergangen. Die gängige These ist, dass die panarabische Idee seit der Niederlage der arabischen Staaten im Sechstagekrieg gegen Israel 1967 beständig Anhänger und schließlich ihre Bedeutung verloren habe. […] Als arabischer Nationalismus strebt der Panarabismus nach der politischen und wirtschaftlichen Einheit aller Araber. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die von den Kolonialmächten Großbritannien und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg gezogenen Grenzen überwunden werden. Dabei verzichtet der Panarabismus auf die Betonung des Gedankens einer gemeinsamen Abstammung. In der Tat lässt sich diese für die Araber nicht nachweisen. Stattdessen sind Sprache, Geographie, Geschichte, Kultur und Nationalbewusstsein die verbindenden Elemente der imaginierten arabischen Nation.“
Speer, Sven W. 2010. Der Pan-Arabismus – eine gescheiterte staatenübergreifende Idee? In: Rüdiger Robert (Hrsg.), Kollektive Identitäten im Nahen und Mittleren Osten. Studien zum Verhältnis von Staat und Religion. Münster: Waxmann, 75-93.
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