Fast zwei Drittel der Deutschen fühlen sich von Terroristen bedroht und eine Mehrheit glaubt, dass der Islam zu Deutschland gehört. Das geht aus jüngeren Umfragen hervor. DAS MILIEU sprach mit Sven Speer, dem Gründer und Vorsitzenden des Forums Offene Religionspolitik (FOR) über die Angst vor dem Islam, Denkfehler der „Islam-Kritik“ und Strategien im Kampf gegen Terrorismus.
DAS MILIEU: Angesichts der aktuellen Situation in muslimisch geprägten Ländern wie Syrien oder Irak sind viele Menschen hierzulande besorgt. Und da kommt immer häufiger die Frage auf „Ist der Islam gefährlich?“. Wie berechtigt ist diese Frage?
Speer: In vielen Konflikten in den muslimisch geprägten Ländern werden religiöse Argumente angeführt. Ein Anfangsverdacht ist also durchaus berechtigt. Wer sich seriös mit der Thematik auseinander setzt, muss aber Ursachen von verstärkenden Elementen unterscheiden. Der Islam ist nicht die Ursache für die Probleme der betroffenen Länder. Gleichwohl bietet der Islam aufgrund der direkten Verantwortung des Einzelnen vor Gott den Nährboden (durchaus auch im positiven Sinne) für eine Bandbreite verschiedenster Strömungen, die sich allesamt auf den Koran berufen können. So fällt es offenkundig vergleichsweise leicht, Gewalt religiös zu begründen, selbst wenn große Teile der Muslime dies ablehnen.
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